Verdienter Sieg der Hausherren, aber mit 5:2 um zwei Tore zu hoch ausgefallen – Bogens Torschützen Tomas Zapotocny und Patrick Fuchs

Im vierten Saisonspiel hat's den TSV Bogen erwischt: am Freitagabend kassierten die Rautenstädter ihre erste Saisonniederlage - und die fiel beim 2:5 beim SC Eintracht Freising deutlich aus, aber sicher auch um zwei Tore zu hoch. Bogens Trainer Stefan Dykiert war nach dem Spiel deutlich „angefressen“. Warum??? – weil seine Mannschaft seine Mahnungen und Vorgaben vor allem im zweiten Durchgang nicht gehört oder verstanden und seinen Matchplan nur Phasenweise angenommen hatten.

Am späten Nachmittag machte sich eine überaus große Fangemeinde vom Bogener Stadion auf den Weg nach Freising – mit einer deutlich erkennbaren Euphorie. Mit der jungen Mannschaft und mit den bisher eingefahren 7 Punkten war man mehr als zufrieden. Auftrag der Fans, mindestens einen Punkt mitnehmen. Sollte nicht sein, aber bald waren sich Mannschaft und mitgereiste Fans im Bus einig – dann werden wir halt das nächste Verbandsspiel wieder gewinnen. Und als man gegen Mitternacht in Bogen in die Kotaustraße eingebogen war hatte man auch schon einen Schuldigen für die Niederlage ausgemacht. Die Frau des Trainers hatte das Sieger-T-Shirt nicht eingepackt – ein Indiz dafür, dass die Welt bei den Bogenern auch nach einer Niederlage nicht unter geht. Natürlich aber, wird man die Augen nicht verschließen – die Fehler werden analysiert, deutlich angesprochen und es wird versucht, diese im nächsten Spiel nicht noch einmal zu machen.

Schon nach wenigen Minuten konnte man erkennen, dass die Freisinger wohl nicht den Fehler machen werden und dem Gast, wie zuletzt in Dachau geschehen, das Spiel machen zu lassen. Die Hausherren ergriffen schnell die Initiative und legten den Vorwärtsgang ein. Warum auch sollten sie sich verstecken, sie wissen, dass sie mit den Stürmern Hohlenburger und Schmuckermeier zwei überragende Sturmführer in ihren Reihen haben, die dann schon auch einmal ein Spiel alleine entscheiden können. So war es dann auch – Florian Schmuckermeier schlug dann mal schon in der 8. Spielminute zum 1:0 durch, wenn auch etwas Glück dabei war. Tomas Krbecek wird in der Gefahrenzone – 25 Meter vor dem eigenem Tor - der Ball abgenommen. Schnell wird der Torschütze 18 Meter vor dem Tor angespielt, dieser fackelt nicht lange, zieht ab, schießt Bogens Kapitän Sabadus an und von dessen Körper wird der Ball unhaltbar ins Netz abgefälscht. Die Rautenelf schüttelt sich kurz und sucht ins Spiel zurück zu kommen. Man zwingt den Gegner auch Fehler zu machen und so bekommt Bogen in der 15. Spielminute zu einer ersten aussichtsreichen Möglichkeit. Tomas Krbecek geht energisch dazwischen und erobert sich in der Hälfte der Hausherren den Ball. Blitzschnell wird umgeschaltet, er sucht und findet den immer in Bewegung befindlichen Patrick Fuchs. Gegen drei Gegenspieler setzt er sich durch, marschiert in den Strafraum und zieht ab. Mit einer Glanzparade und unter Mithilfe des Pfostens kann Heimkeeper Wachenheim den Ausgleich noch verhindern. In der 22. Minute kann sich die Rautenelf für ihren Aufwand belohnen. Wieder wird die Heimmannschaft im Spielaufbau zu einem Fehler gezwungen. Smolak bricht durch, eigentlich hätte er schon abschließen können, er spielt nochmals ab, auf Florian Ibel, ja und er wird dann im Strafraum von den Beinen geholt – Strafstoß für Bogen, kein Protest der Hausherren. Aber wer geht zum Punkt – Bogen hatte ja in der vergangenen Saison einige „Elfer“ verschossen. Neuzugang Tomas Zapotocny schnappt sich den Ball, übernimmt Verantwortung und lässt dem Keeper keine Abwehrchance 1:1. Bogen ist mittlerweile ein gleichwertiger Gegner. Ein wirklich interessanter Vergleich – Erfahrung gegen Jung und unbekümmert. Und die Erfahrung setzt sich in der 38. Minute dann doch nochmals durch. In der Vorwärtsbewegung verliert Bogen den Ball, schnell geht’s in die andere Richtung – Andreas Hohlenburger wird durch die Gasse geschickt und lässt Bogens Keeper keine Chance – die zahlreichen Bogener Fans protestieren massiv, sie sahen eine Abseitsstellung des Torschützen. Die Fans standen auf Ballhöhe, der Assistent nicht?

Im zweiten Durchgang haben wohl beide Mannschaften den Matchplan ihres Trainers über Board geworfen. Beide Trainer hielt es nicht mehr auf ihrer Bank – die Erfahrenen, ließen die Jungen laufen und zwangen sie zu Fehlern, aber bis zur 65. Minute passierte nicht viel. Die Hausherren hatten mehr Spielanteile aber zwingende Torchancen blieben aus. Die Rautenelf bemüht, aber Müde im Kopf und es fehlte wohl auch Nico Zeba, der die Mannschaft in den letzten Wochen zur rechten Zeit immer wieder den Kopf aufrichtete. Eigentlich aus dem Nichts dann der dritte Treffer für die Hausherren – aus 18 Metern zieht ein Freisinger einfach mal ab – ein richtiges Pfund, der Ball setzt auf. Lukas Krbecek kann den Ball nicht fest halten, wehrt diesen unglücklich zur Seite ab – Florian Schmuckermeier steht goldrichtig und staubt zum 3:1 ab. Aber schon im Gegenzug der Anschlußtreffer für die Gäste aus Niederbayern. Sabadus ist zwischenzeitlich nach vorne geschoben worden, mustergültig bedient er David Smolak und der sieht Patrick Fuchs mitlaufen, der zwar bedrängt wird, sich aber durchsetzen kann und das 3:2 erzielt.

Die Rautenelf setzt nach, will den Ausgleichstreffer erzwingen, die Defensivaufgaben werden vernachlässigt. Bogen ist nun auch dem Ausgleich näher als die Hausherren dem vierten Treffer. Die Bogener Fans haben auch schon den Torschrei im Hals. Patrick Fuchs bedient David Smolak mit einem herrlichen Diagonalball, der lässt zwei gegnerische Spieler ´ganz schlecht ausschauen, marschiert auf Torwart Wachenheim zu, überlistet diesen, aus dem Rückraum kommt ein mitgeeilter Abwehrspieler der die Kugel von der Linie drischt und den Ausgleich verhindert. Im Gegenzug schließt Andreas Hohlenburger in der 80. Minute einen lupenreinen Konter zum 4:2 ab. Der selbe Spieler war es dann, der nur eine Minute später den Endstand herstellte.

"Unter dem Strich lief das Spiel wie befürchtet", sagte Trainer Stefan Dykiert im Anschluss. Man habe im Aufbau zu viele Fehler gemacht, welche Freising durch sein schnelles Umschaltspiel gut ausgenutzt habe. Obwohl die Stärken angesprochen wurden, sei man den Gastgebern ins offene Messer gelaufen. "Freising war heute eine Nummer zu groß für uns", stellte Dykiert fest. Überragender Akteur der Partie war Andreas Hohlenburger, der mit einem Dreierpack seine Saisontreffer sechs, sieben und acht erzielt hat. "Das ist ein Spieler, dem schaust du einfach gerne zu - nur nicht als gegnerischer Trainer", sagte Dykiert mit einem Schmunzeln.

TSV Bogen: Lukas Krbecek, Tomas Krbecek, Tomas Zapotocny (Lukas Käufl 84.), David Smolak, Thomas Hentschel (Christoph Boyen 46.), Jonas Gruber, Balthasar Sabadus, Patrick Fuchs, Pepe Warminski, Jonas Zach, Florian Ibel (Bastian Häns 73.);

SE Freising: Stefan Wachenheim, Osaro Aiteniora, Sebastian Thalhammer, Mesut Toprak (Nureddin El Sayed 84.), Burak Özdemir (Jonas Mayr 83.), Andreas Hohlenburger, Michael Schmid, Andi Manhart (Domagoj Tiric 46), Florian Schmuckermeier, Andreas Schredl, Christoph Glas;

Schiedsrichter: Paul Birkmeir (Ehekirchen)

Zuschauer: 130

Tore:  1:0 Florian Schmuckermeier (8.)
          1:1 Tomas Zapotocny (33. - Strafstoß)
          2:1 Andreas Hohlenburger (38.)
          3:1 Florian Schmuckenmeier (65.)
          3:2 Patrick Fuchs (67.)
          4:2 Andreas Hohlenburger (80.)
          5:2 Andreas Hohlenburger (81.)