Unglückliche und unverdiente 3:2 Niederlage der Rautenelf – Bogens Torschützen Thomas Hentschel und David Smolak

Die Fußballspiele und die damit verbundenen Ergebnisse sind manchmal was Grausames – das ist in der Champions League nicht anders wie in der Landesliga. Leidvoll mussten es die Kicker aus der Rautenstadt am vergangenen Mittwoch erfahren. 90 Minute – Schiedsrichter Wittmann zeigt in die Runde deutlich sichtbar - drei Minuten Nachspielzeit, der Assistent an der Seitenlinie der Auswechselbank bestätigt, dies auch noch. Der Torwart der Hausherren Simon Boxleitner begräbt den Ball unter sich – die Stadionuhr zeigt die 93:43 Minute an, es steht 2:2. Die Zuschauer am Spielfeldrand schreien Aus, Aus. Aber der Schiedsrichter will davon nichts wissen. Am Ende eine unglückliche Niederlage für die Rautenelf.

Die Bogener Mannschaft, Verantwortlichen und Fans haben einen ganz „dicken Hals“. Das auch nicht ganz unberechtigt – Rote Karte für den Bogener Makamba Sidibe in der 10. Minute, leichtes und kurzes Zupfen am Trikot des Gegenspielers und im Laufduell unglücklicher Fußkontakt – kann man zeigen, muss man vielleicht aber nicht – der Assistent an der Seitenlinie, der auf Ballhöhe war, hat seinem Kollegen deutlich hörbar „Nein, Nein“ zugerufen. Aber das letzte Wort hat halt dann der Hauptschiedsrichter. Und es gab eine weitere Szene, in denen sich der Schiedsrichter den deutlich hörbaren Zorn der Bogener zugezogen hat. Dem 1:0 Treffer von Martin Krieg ist ein Stürmerfoul vorausgegangen – ähnliche Situation wie bei der roten Karte für Sidibe, allerdings anders rum, Tobias Krenn hält Warminski, zieht ihn weg und läuft ihn in die Hacken. Auch die Schiedsrichter haben halt mal einen schlechten Tag. Aber so ist Fußball, des einen Leid, des anderen Freud. Was bleibt, ist ein bärenstarker Auftritt der Bogener, eigentlich der moralische Sieger dieser Begegnung. Mit solch einer Leistung braucht niemanden im Bogener Lager Angst haben, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt werden sicher eingefahren.

Bogen muss auf einige Stammkräfte verzichten – Timo Soko, krank – Marek Sisa, krank – Isi Morina, muss arbeiten. Von den Langzeitverletzten, Lukas Käufl, Jurica Marcinkovic, Tobias Gayring und Tobias Feigl wollen wir er gar nicht reden. Aber Trainer Michael Steiger hatte wieder einmal einen richtig guten Matchplan, hat seine Mannschaft gut eingestellt und motiviert. Von Beginn an konnte man schnell den Eindruck gewinnen, dass die Rautenelf nach Waldkirchen gefahren ist um hier was mitzunehmen. Der TSV Waldkirchen kam mit der Rautenelf überhaupt nicht zurecht, nichts war mehr zu sehen, von der Überlegenheit aus dem Hinspiel. Die erste gute Möglichkeit hatten auch die Rautenstädter – Flügelwechsel auf den pfeilschnellen David Somlak, dieser marschiert in Richtung Grundlinie – Pass nach innen, Thomas Hentschel kommt einen Schritt zu spät. Befreiungsschlag der Hausherren, die Bogener sind vielleicht ein Stück zu weit aufgerückt. Es kommt zum Laufduell zwischen Martin Krieg und dem Youngster Makamba Sidibe – Ende bekannt. Jetzt müssen die Bogener 80 Minuten in Unterzahl spielen – Matchplan wird wohl aufgegehen. Aber alle im weiten Rund des Waldkirchener Stadion haben nicht damit gerechnet, dass die Rautenelf eine ganz tolle Moral haben, bis zum Schlußpfiff hat an nicht wirklich gemerkt, dass die Hausherren in Überzahl auftreten. Nun in der 15. Spielminute konnte Tobias Krenn das Tackling von Pepe Warminski durch ein Stürmerfoul abwehren, er läuft ein paar Schritte und passt nach innen – Martin Krieg lässt sich die Möglichkeit nicht nehmen und netzt zum 1:0 ein. Bogen schüttelt sich kurz und trägt immer wieder gefährliche Angriffe vor. In der 31. Minute können sich die Donaustädter belohnen. Balthasar Sabadus übernimmt an der Mittellinie den Ball, umkurvt ein paar Gegenspieler – butterweich kommt der Ball durch die Schnittstelle zu Thomas Hentschel, der dem Torwart keine Abwehrchance ließ. Noch war man in der Euphorie über den Ausgleichtreffer und schon klingelte es wieder im Kasten der Bogener. Nach dem Anstoß kommt der Ball wieder zu Tobias Krenn, viel zu einfach wird es ihm von der Bogener Abwehr gemacht. Von der Grundlinie kommt eine Flanke in die Box – Rudi Zierler taucht ab und erzielt in der 33. Minute per Kopf die erneute Führung der Hausherren. Wer jetzt dachte die Bogener werden sich von diesem Rückschlag nicht mehr erholen, sahen sich getäuscht. Bis zum Pausentee passiert wenig – Waldkichern findet keinen Schlüssel für ein weiteres Tor. Bogen macht das gut.

Auch im zweiten Durchgang war Waldkirchen nicht die bessere Mannschaft – Tabellenzweiter, aber nur auf dem Papier. Bogen war den Hausherren in allen Belangen ebenbürtig. Schnell konnte man den Eindruck gewinnen, dass Bogen dem Ausgleich wohl eher erzielen wird, als dass Waldkirchen der dritte Treffer gelingen wird. Es dauerte bis zur 67. Minute ehe den Bogenern der Ausgleich gelingt, dieser war dann auch mehr als verdient. Max Putz mit einem weiten Abschlag auf Michael Steiger, dieser verlängert die Kugel mit dem Kopf zu David Smolak und der ist nicht aufzuhalten, umspielt zuletzt noch den Hausherren-Keeper zum vielumjubelten Ausgleichstreffer. In der Folgezeit hat Bogen mehrmals die Möglichkeit den dritten Treffer zu erzielen, die beste Möglichkeit vergab Youngster Basti Häns, der, wenige Minuten vor dem Spielende, freistehend vor dem offenen Tor über den Ball schlägt. Ja, und solche Möglichkeiten rächen sich halt dann mal schon. Und so kam es dann auch für die Rautenstädter – Matthias Karlsdorfer macht sich mit dem Treffer zum 3:2 in der 94. Spielminute sein Geburtstagsgeschenk und bringt seine Mannschaft damit wieder auf Tabellenplatz zwei. Bogen bleibt aber der moralische Sieger, wenn`s dafür auch keine Punkte gibt. Aber die Mannschaft hat sich viele Sympathien verdient.

TSV Bogen: Max Putz, Tomas Krbecek, Michael Steiger, Bastian Albrecht, David Smolak, Nicola Zeba, Ledion Mucaj, Makamba Sidibe (rote Karte 10.), Thomas Hentschel (Basti Häns 64.), Balthasar Sabadus, Pepe Warminski;

TSV Waldkirchen: Simon Boxleitner, Ingo Pfeil, Christoph Neuwirth, Manuel Karlsdorfer, Sebastian Krieg, Rudi Zierler, Matthias Karlsdorfer, Fabian Hoffmann (Mario Strahberger 75.), Martin Krieg, Josef Krieg, Tobias Krenn (Jonas Moser 62.);

Schiedsrichter: Tobias Wittman (Altdorf)

Zuschauer: 150