1:1 gegen Traunstein reicht nicht, um den Klassenerhalt einzusacken – Elfmetertorschütze Marco Jordan

Es zieht sich schon wie ein roter Faden durch die Saison, auch in der ersten Relegationsrunde gegen Traunstein war es so. Schon in Traunstein hatte die Offensivreihe wenig zu melden, in Bogen war es nicht viel anders. Allerdings darf man den Rautenstädtern den Willen nicht absprechen. Wer schon Fußball gespielt hat, weiß dass es schwierig ist durch zwei Abwehrreihen durch zu kommen. Vielleicht wären Fernschüsse ein probates Mittel gewesen, aber auch bei solchen Versuchen waren die Reihen so dicht, dass da wohl nichts durchgekommen wäre. Bogen hat sich trotz 2:0 Rückstandes im Hinspiel in Traunstein nicht aufgegeben. Im Grunde war es in den 90 Minuten ein Spiel auf ein Tor. Die Mannschaft war gut eingestellt hat eigentlich nichts zugelassen und versuchte das Hinspielergebnis zu drehen.

Vom Anpfiff weg wollten die Bogener Druck aufbauen und das ist ihnen gut gelungen, das Spiel hat sich überwiegend in der Hälfte des Gegners abgespielt. Noch nach 6 Minuten die erste gefährliche Aktion. Daniel Nutz wird auf der Außenbahn angespielt. Gästekeeper Issa Ndiaye kommt aus seinen Kasten, knapp außerhalb des Strafraums räumt er Nutz ab. Der Freistoß für Bogen bringt nichts ein – der Gästekeeper sieht Gelb. Es rollt eine Angriffswelle nach der anderen auf die Gäste zu. Die Moral der Bogener ist groß, schon bald kann man erkennen, dass die Gäste nervös werden. Die Hausherren lassen nichts, aber gar nichts zu. In der 19. Minute können die Niederbayern ein erstes Mal und leider auch das letzte Mal jubeln. Was war passiert – Gästekeeper Ndiaye räumt Stefan Meyer an der Strafraumgrenze ab – logische Folge Strafstoß und gelb-rot für Ndiaye. Marco Jordan legt sich die Kugel auf den Punkt und verwandelt sicher zum 1:0 für die Bogener. Man merkt nun den Gästen an, dass die gelb-rote Karte und das Tor Spuren bei den Gästen hinterlassen haben. Wieder Bogen, Daniel Nutz bringt einen Freistoß in der 30. Minute in die Box, mit Mühe können die Gäste gerade noch klären. Ihre erste nennenswerte Chance haben die Gäste in der 35. Minute, in der Box kommt Kapitän Patrick Schön zum Abschluss, aber der verzieht deutlich. Im Gegenzug bricht Tobi Richter in den Strafraum ein. Sein Zuspiel ins Torzentrum findet aber keinen Abnehmer. Aus Sicht der Gäste macht es der SBC ganz gut, sie igeln sich zu zehnt hinten rein und versuchen mit langen Bällen Konter zu fahren. Bogen spielt sehr Variabel. Sie wechseln immer wieder die Seiten und bringen Traunstein somit zu laufen. Die Traunsteiner haben sich wohl nicht gedacht, dass das noch eine so harte Nuss wird. Aber sie werden immer wieder von ihren Fans lautstark unterstützt, die merken wenn die Mannschaft Unterstützung brauchen. Von den Bogener Fans kommt im Gegensatz wenig bis nichts. Aber das ist man in Bogen ja seit Jahrzehnten nicht anders gewöhnt.

In der zweiten Halbzeit dasselbe Bild – Bogen versucht den zweiten Treffer zu erzielen, Traunstein macht den Riegel noch dichter, in der Eishockey-Sprache zu bleiben, Bogen zieht 45 Minuten regelrecht ein Powerplay auf. Das Spiel wird von Seiten der Traunsteiner zunehmend härter geführt. Hart aber nicht unfair – den Bogenern werden viele Freistöße zugesprochen, in der Hoffnung, dass die langen Kerls das schon wieder reparieren werden. In er 54. Minute wäre dies aber beinahe ins Auge gegangen. Daniel Nutz bringt einen Freistoß ins Zentrum. Ein Gästeabwehrspieler verlängert die Kugel ungewollt. Der Ball wird länger und länger, Torwart Legat wäre nie und nimmer an den Ball gekommen. Bogens Fans hatten den Torschrei schon im Hals, leider aber, aus Sicht der Bogener, verhindert das Aluminium den zweiten Treffer für die Bogener. Die Gäste bleiben ihren Motto treu – hinten Dicht und vorne wird der Fußballgott schon helfen. Aber ihre Konter fahren sie zu ungenau und zu unkonzentriert, was sich auch damit zu tun hat, dass die Spieler nach einer langen Saison und der zweiten englischen Woche und den hohen Temperaturen zu tun hat. Bis zur 75. Minute hält Bogen das Tempo und den Druck hoch, aber dann merkt man, dass auch die Bogener mit den hohen Temperaturen zu beißen haben. Im Moment gibt es viele Unterbrechungen. Bogen rennt an, aber ins letzten Drittel kommen sie einfach nicht rein. Doch noch einmal in der 82. Minute, wieder war es Tobi Richter, der sich gekonnt durchsetzen kann. Er wird im Strafraum von den Beinen geholt. Der Pfiff des Schiedsrichters bleibt aus – das hat`s schon für deutlich weniger Strafstoß gegeben. Den Bogenern rennt die Zeit davon, immer noch nur 1:0, sie bäumen sich noch einmal richtig auf, laufen aber nun Gefahr einen Konter einzufangen. Das zweite Tor will man nun erzwingen, aber es gelingt nicht – in der 89. Minute fahren die Gäste einen Konter , Marco Jordan kann den Traunsteiner Spieler zwar noch abfangen, aber der kommt im Strafraum zu Fall. Den fälligen Elfmeter verwandelt Alexander Köberich sicher zum vielumjubelten Ausgleichstreffer. Bogen kann den ersten Matchball zum Klassenerhalt nicht verwandeln, aber sie haben ja noch eine Chance, nun gegen Landsberg.

TSV Bogen: Max Putz, Thomas Köglmeier (Christoph Schambeck 80.), Dominik Hauner, Bastian Albrecht, Granit Bilalli, Stefan Meyer, Daniel Nutz (Lukas Käufl 70.), Nico Tremml, Michael Scheßl, Marco Jordan, Tobias Richter;

SB Traunstein: Issa Ndiaye (Pascal Legat 18.), Faruk Zeric, Max Bauer, Alexander Schlosser, Patrick Schön, Max Probst (Legat 18.), Daniel Willberger, Alexander Köberich, Waldmar Daniel (Florian Marchl 82.), Franz Eyrainer, Sebastian Mayer;

Schiedsrichter: Christopher Schwarzmann (Scheßlitz)

Zuschauer: 550

Tore: 1:0 Marco Jordan (19. – Strafstoß)
        1:1 Alexander Köberich (89. – Strafstoß)

Besondere Vorkommnisse: Issa Ndiaye – gelb-rot (17.)