Der TSV Bogen und die SpVgg Hankofen trennten sich mit einem 0:0 im Landkreisderby. Ein Ergebnis, das keinem Team wirklich weiterhilft.

Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel. So fiel am Samstag die Derby-Bilanz beim TSV Bogen wie bei der SpVgg Hankofen aus. Mit einem torlosen Remis trennten sich die beiden Rivalen im Landkreisderby. Ein Punkt, mit dem am Ende beide Mannschaften leben können, der aber niemanden wirklich weiterbringt. Somit bleiben beide Teams auf einem Abstiegs-Relegationsplatz.

"Trotz des 0:0 war es ein intensives Derby", sagte Hankofens Trainer Richard Maierhofer im Anschluss. Die Partie habe alles geboten, was ein Derby ausmache, nur eben keine Tore. Auf jeder Seite gab es einen Platzverweis und gerade zum Ende der Partie wurde es immer hitziger. "Es war kein hochklassiges, aber auch kein unfaires Spiel", meinte Maierhofer.

Hart mit seiner Mannschaft ins Gericht ging Bogens Spielertrainer Markus Rainer. "Ich bin mit dem 0:0 nicht zufrieden und vor allem nicht mit der Einstellung einiger unserer Spieler. Die haben den Derbycharakter nicht erkannt. Ich hätte mir spielerisch und kämpferisch mehr von unserer Mannschaft erwartet", fand er deutliche Worte. "Wir können mit dem Punkt leben, aber er bringt uns nicht viel, deshalb ist das Ergebnis für uns enttäuschend."

Beide Teams spielten von Beginn an abwartend, niemand wollte den ersten und womöglich entscheidenden Fehler machen. Entsprechend wurden den 870 Zuschauern auch nur wenige Torchancen geboten. Die beste hatte Hankofens Ben Kouame, der nach einer Flanke von Mateusz Krawiec mit einen Kopfball das Bogener Tor nur ganz knapp verfehlte (43.). Kouame war es auch, der bereits zuvor die erste Gäste-Chance für sich verbuchte, doch Bogens Keeper Max Putz war zur Stelle (21.). Bogen kam in der ersten Halbzeit nur einmal gefährlich vor das Tor von Mathias Loibl. Granit Bilalli, am Mittwoch noch Dreifach-Torschütze beim Sieg gegen Kottern, verzog allerdings (12.).

Personell mussten beide Teams schon im ersten Durchgang reagieren. Hankofens Tobias Beck trug bei einem Kopfballduell mit Bogens Lukas Käufl eine Platzwunde davon und musste ausgewechselt werden. Auf Seiten der Gastgeber ging es für Michael Scheßl in der 36. Minute nicht mehr weiter.

Gleich nach der Pause hatten beide Teams jeweils eine gute Chance. Nach einem super Freistoß von Krawiec musste sich Putz mächtig strecken, um den Einschlag zu verhindern (49.) und auf der anderen Seite setzte Bilalli einen Schuss aus der Drehung etwas zu hoch an (52.). Ab der 65. Minute hatten die "Dorfbuam" dann nummerische Überlegenheit. Denn Walter Müller ließ sich bei einem Hankofener Konter an der Auslinie weit weg vom Tor zu einem Foul an Christian Liefke hinreißen und sah folgerichtig die gelb-rote Karte. "Unnötig", urteilte sein Trainer Ben Penzkofer.

Doch Entgegen der Erwartungen drückten die Gäste in der Folge nicht auf die Führung, Bogen war in Unterzahl sogar das spielbestimmende Team. In zwei Szenen scheiterten die Hausherren nur knapp am 1:0. Zunächst sorgte der tschechische Winterneuzugang Marek Sisa mit einem Schuss für Gefahr, Hankofens Kapitän Lukas Reif konnte gerade noch per Kopf klären (70.), vier Minuten später lenkte SpVgg-Torhüter Mathias Loibl einen Schuss von Tobias Richter über die Latte. Eine Großchance hatte auch Hankofen noch, als Daniel Hofer nach einem Eckball aufs Tor köpfte, Putz aber ein weiteres Mal glänzend parierte (76.). Drei Minuten vor Schluss war dann auch die Spieleranzahl wieder ausgeglichen, nachdem Lukas Reif Christoph Schambeck umschubste und dafür Gelb-rot sah. Pünktlich nach 90 Minuten pfiff der gute Schiedsrichter Florian Riepl die Partie ab.

"Beide Mannschaften tun sich schwer, Tore zu erzielen, wenn der Gegner tief steht. Das hat man in diesem Spiel gesehen", analysierte Bogens Trainer Ben Penzkofer nach der Partie. Sein Gegenüber Richard Maierhofer sagte: "Wir wollten schon gewinnen, aber auch nicht zu sehr ins Risiko gehen." Er hätte sich jedoch gerade nach der gelb-roten Karte gegen Müller mehr Mut und Druck von seiner Mannschaft gewünscht. "Das war für mich schon etwas enttäuschend."