1:0 Niederlage, nach einem Strafstoß in der 88. Spielminute

Es sollte eigentlich ein Dreier für die Rautenstädter werden, war das erklärte Ziel. Ein Strafstoß in der 88. Minute riss die Rautenstädter aus allen Träumen und traf sie mitten ins Herz. Es ist schon merkwürdig, wenn sich der Gegner für den späten Siegtreffer entschuldigt. Deshalb entschuldigt, weil sie natürlich wissen, dass ihre Mannschaft zur Pause eigentlich mit 3:0 im Rückstand liegen hätten können, ja eigentlich müssen. Bogen hat die Heimmannschaft im ersten Durchgang an die Wand gespielt, im zweiten Durchgang waren die Hausherren mutiger, Bogen hatte etwas den Faden verloren, hatte nicht mehr den Zugriff, dennoch gute Möglichkeiten mindestens ein Tor zu erzielen.

Wer erwartet hatte, dass das neue Trainertandem Penzkofer und Rainer kräftig durch wechseln wird sah sich getäuscht. Ist ja eigentlich auch logisch, zum einen können die „Neuen“ den Fußball nicht neu erfinden, zum anderen ist die Kaderbreite nicht stark genug um kräftig zu rotieren. Wie in den vergangenen Wochen auch, gingen die Rautenstädter sehr engagiert in die Begegnung. An der Außenlinie ein Trainergespann das sicher angespannt war, aber nach außen Ruhe und Souveränität ausgestrahlt hat. Sie griffen von der Seitenlinie immer wieder ins Spiel ein, Couchen und Helfen ihrer Mannschaft. Bereits in der 5. Minute hätte Bogen unter der gütigen Mithilfe der Hausherren in Führung gehen können. Die Gäste gehen früh drauf und wollen die Hausherren zu Fehlern zwingen. Ein Hausherren-Abwehrspieler will den Ball mit den Kopf zu seinem Torwart zurück spielen, er sieht aber nicht, dass dieser ihm entgegen kommt. Von der Torlinie kann ein Spieler der Heimmannschaft den Ball schlagen und verhindert damit die frühzeitige Gästeführung. In der 15. Spielminute die nächste gute Möglichkeit für die Rautenstädter den Führungstreffer zu erzielen. Mit einer geschickten Körpertäuschung lässt Nico Beigang den Gegner und den Ball ins Leere laufen. Tobi Richter nützt die Lücke und steuert ungehindert auf Gästetorwart Trenker zu. Vielleicht wäre es besser gewesen mit Speed auch noch den Gästetorwart zu umlaufen, aber er entscheidet sich anders, will die Kugel am Torwart vorbei ins Netz legen. Mit einem guten Fußreflex verhindert Torwart Trenker den Einschlag und klärt zur Ecke. Im Gegenzug klärt Dominik Hauner im letzten Moment vor den Einschußbereiten Phillip Schmid. In der 18. Minute hatten die Bogener den Torschrei schon im Hals. Daniel Nutz bringt die Kugel in die Box, Stefan Meyer schraubt sich hoch, sein Kopfball findet den Weg nur ans Aluminium. Nur zwei Minuten später marschiert Dominik Hauner durch die Hausherren-Abwehr, sein Zuspiel zum blank stehenden Tobi Richter kommt nicht an. In der 30. Minute lässt Daniel Nutz die komplette Hausherren-Abwehr schlecht aussehen, marschiert in den Strafraum und zieht ab. Mit einem überragenden Fußreflex verhindert Dominik Trenker den Einschlag. In der 40 Minute versucht Phillip Schmid mit einem Gewaltschuss aus 20 Meter sein Glück, knapp verfehlt die Kugel sein Ziel. Noch vor dem Pausenpfiff hat Bogen nochmals Pech, Wastl Pleintinger marschiert in Richtung Hausherren-Tor, aus 20 Metern zieht er ab, der Ball streift noch das Lattenkreuz. Zur Halbzeit können die wenigen Bogener Fans mit dem Auftritt ihrer Mannschaft zufrieden sein, selbst die Hausherren-Fans gaben zu, dass Bogen eigentlich mit 2 oder 3:0 in Führung liegen müsste.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit kann man schnell erkennen, dass die Hausherren mutiger auftreten. Die Körpersprache ist eine andere. Die Gäste haben Glück, dass Stefan Winkler, als er auf Max Putz zu marschiert, ausrutscht. Im Gegenzug kommt Stefan Meyer zum Abschluss, sein Schuss ist zu harmlos und für den Hausherren-Torwart kein Problem. Das Spiel plätschert nun so vor sich hin, Gundelfingen kommt besser ins Spiel. Bogen wirkt etwas müde, aber sie haben im ersten Durchgang auch enorm viel Laufarbeit verrichtet. Das Spiel findet zwischen den beiden Strafräumen statt. Keine der beiden Teams kann sich entscheidend durchsetzen. In der 60. Minute ein riesen Patzer der Heimmannschaft. Ein Abwehrspieler will den Ball auf Torwart Trenker zurück spielen, er findet aber nicht den Torwart sondern Nico Beigang. Jetzt, ja jetzt, muss es im Kasten der Heimmannschaft klingeln. Er umläuft den Torwart, der Winkel ist zwar spitz, aber es müsste dennoch gehen. Beigang dreht nochmals ab, er trifft einfach gesagt die falsche Entscheidung und weg ist die beste Torchance im ganzem Spiel. In der letzten Viertelstunde hat nun Gundelfingen die besseren Chancen. Bogen wirkt nach der guten Tormöglichkeit von Nico Beigang wie gelähmt. In der 75. Minute läuten die Hausherren den Endspurt ein – Manuel Müller wird im Strafraum angespielt, er zieht sofort ab. Mit einem riesigen Reflex verhindert Max Putz den Einschlag. In der 80. Minute eine Doppelchance für die Hausherren, zunächst wird der Pfosten anvisiert, den darauf folgenden Kopfball kann Putz entschärfen. Jetzt rechnet niemand mehr mit einem Tor. Bogen ist wieder besser im Spiel, steht hoch ein Konter, wie in Kirchanschöring bringt die Bogener auf die Verliererstraße. Ein weiter Ball auf Stefan Winkler, er steht näher zum Tor – er sucht den Strafstoß, den Körperkontakt zu Hauner, fällt, der Schiedsrichter pfeift Elfmeter. Julian Brandt lässt sich die Chance in der 88. Minute nicht entgehen, aber er muss schon verdammt gut schießen, den Max Putz war noch mit den Fingerspitzen am Ball – Im Gegenzug hat Michael Scheßl nochmal die Möglichkeit im Strafraum zieht er ab. Torwart Trenker bringt gerade noch die Fäuste hoch. Das war`s – Bogen verliert ein Spiel, dass sie eigentlich schon zur Halbzeit für sich entscheiden hätten können.

TSV Bogen: Max Putz, Dominik Hauner, Bastian Albrecht, Nico Beigang (Christoph Schambeck 55.), Stefan Meyer, Daniel Nutz, Nico Tremml (Robert Schinnerl 75.), Sebastian Pleintinger (Thomas Köglmeier 55.), Michael Scheßl, Walter Müller, Tobias Richter;

FC Gundelfingen: Dominik Trenker, Michael Grötzinger, Tiemo Reutter, Mario Laubmeier (Oguz Yasar 53.), Rene Schröder, Julian Brandt, Stefan Winkler, Phillip Schmid (Daniel Wiener 72.) Manuel Müller, Elias Weichler (Mehmet Level 77.), Fabio Kühn;

Schiedsrichter: Christian Keck (Erding)

Zuschauer: 230

Tor: 1:0 Julian Brandt (88. – Strafstoß)